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Der Besuch der alten Dame als tragische  Komödie

In dem,im Jahr 1956 erschienen, Werk Der Besuch der alten Dame behandelt Friedrich Dürenmatt die Anfälligkeiten, Lügen, Scheinheiligkeiten, die Korrumpierung der Kleinbürger während der Industriezeit,die Ungerechtigkeiten die einer Einzelperson durch die Anschuldigungen der Masse zustoßen können und deren Rache. Das Buch wurde von Dürrenmatt umgeschrieben und zu einem Theaterstück umfunktioniert, er stellt damit seine eigene Ansicht der Theaterthematik zur Schau. Das Drama Der Besuch der alten Dame wurde als tragische Komödie tituliert. Um das aber näher zu beschreiben, müssen erst die Begriffe Tragödie und Komödie genauer definiert werden.
„Tragödie(dt. Trauerspiel)ist eine Gattung des Dramas;dichterische Gestaltung der Tragik als Darstellung eines ungelöst bleibenden tragischen Konflikts mit der sittlichen Weltordnung,mit einen von außen herantretenden Schicksal usw.,der das Geschehen zum äußeren oder inneren Zusammenbruch führt,doch nicht unbedingt im Tod des Helden,sondern in seinem Unterliegen vor dem Ausweglosen gipfelt.“ Der Held wählt oder ist auswegslos verloren und zeigt erst im Angesichts des Todes wahre Größe und wird als Held deklariert. In der Tragödie der Neuzeit erscheint weniger die Gegensätzlichkeit von Mensch und Göttlichem als der in der Individualität angelegte zwischenmenschliche Konflikt.
„Komödie(dt.Lustspiel) -eine Gattung der Dramas;komisches Bühnenstück als dramatische Gestaltung einen oft nur scheinbaren Konflikts,der nach Entlarvung der Scheinwerte und Unzulänglichkeiten des Menschenlebens mit heiterer Überlegenheit über menschliche Schwächen gelöst wird.Die Zuschauer blicken zu den Figuren auf Bühne oder Leinen entweder hinauf oder auf sie hinab,empfinden sie entweder als Verkörperung einen Kraft,der sie gleichen,oder eine Schwäche,der sie bloß nicht gleichen wollen:die sie deswegen verlachen.“
Dürrenmatt hat seine ganz eigene Dramaturgie. Er entfernt sich von den klassischen Vorbildern wie Aristoteles und seiner Konzipierung der Tragödie und Komödie. Er verbindet sie zu einer Tragikomödie. „Im Gegensatz zur Tragödie und Komödie hat die Tragikomödie keinen eigenen Platz in der antiken Dramentheorie,da es sich zunächst um ein einmaliges Wortspiel handelt,das sie Verkleidung von Göttern als Sterbliche motivieren soll.“

Er wollte das die Zuschauer Abstand  nehmen von dem, was auf der Bühne geschieht. Genau wie Brecht, den er studiert hatte, wollte er das die Zuschauer zum eigenen Nachdenken motiviert werden, und nicht nur passiv daran teilhaben. „Die Begebenheit des Mythos, der Stoff der Tragödie,war dem Zuschauer bekannt, traf auf sein Einverstandnis und konnte keineÜberraschungseffekte erzielen.“  Er baut hier auf den Zufall, den er einsetzt. Dieser macht die Identifizierung der Zuschauer mit dem Helden unmöglich, es zerstört die Struktur der Tragödie von Innen heraus: „ Der Zufallist das eigentliche Gegengift gegen die Identifikation des Zuschauers. Ermacht auch noch die Einfühlung in das Opfer unmöglich. Der Zufall entmachtet alle Charaktere, Helden wie Antihelden. Er ersetzt den springenden Punktder Tragödie, die Peripetie, als Umschlag der Handlungin ihr Gegenteil. Er wird deshalb zum Gegenbegriff des Schicksals im dramaturgischenSinne.“

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